Die Immobilienbranche reagiert viel sensibler auf Preise als andere Branchen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Dauer der Vermarktung entscheidend für das Interesse potenzieller Käufer ist. Je länger eine Immobilie am Markt verfügbar ist, desto misstrauischer werden die Interessenten. Sie fragen sich, was mit der Immobilie nicht stimmt.
Setzen Sie den Angebotspreis zu hoch an, weil Sie so viel Gewinn wie möglich machen möchten, führt das zu einer längeren Vermarktungsdauer. Ihr Angebot ist aufgrund des Preises für viele Immobiliensuchende uninteressant und scheidet deshalb aus. Wenn Sie nach einigen Monaten noch nicht den passenden Käufer gefunden haben, werden Sie sich wohl oder übel dazu entscheiden, den Angebotspreis zu reduzieren. Alle Interessenten, die den Immobilienmarkt genau beobachten, bekommen das mit. Entweder sie werden misstrauisch, was den Zustand der Immobilie betrifft oder sie wittern eine Chance, den Preis noch weiter drücken zu können. Die Reduzierung des Angebotspreises weckt also durchaus Interesse, verschlechtert aber Ihre Verhandlungsposition.
Ein zu niedrig angesetzter Angebotspreis wirkt sich ebenfalls ungünstig aus. Sie verkaufen Ihre Immobilie zwar schnell, verschenken aber bares Geld und erleiden ebenfalls einen finanziellen Verlust. Hinzu kommt, dass auch ein zu niedrig angesetzter Preis Immobiliensuchende, die sich schon länger mit angebotenen Immobilien und ihren Preisen beschäftigen, abschrecken kann. Sie werden sich fragen, wo der Haken liegt und werden zunehmend misstrauisch.